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Der Kolumbianer Ivan Lozano hat sich ganz dem Artenschutz verschrieben. Die ARGE Papageienschutz unterstützt eines seiner Projekte zur Wiederansiedelung der Gelbkopfamazone.

In Bogotá leitet der 28-jährige Biologe eine behördliche Auffangstation für beschlagnahmte Wildtiere. Neben Affen sind Papageien die häufigste Gruppe in seiner Station. Doch es soll keine Endstation sein. Für manche gesunde, flugfähige Tiere kann ein Leben in Freiheit wieder möglich sein.

Fast täglich werden in Bogotá und Umgebung Wildtiere beschlagnahmt, denn ein Gesetz verbietet deren Haltung in Privathand. Wird z. B. jemand mit einem Papagei auf der Schulter auf der Straße angetroffen, so wird dieser sofort von den Behörden konfisziert. Zumeist sind es Amazonen, manchmal auch Aras oder Sittiche. Zunächst werden die aufgenommenen Tiere vom Tierarzt untersucht und kommen dann in einen Quarantäne-Bereich. Dort werden sie mehrere Wochen genau beobachtet, um anschließend die Entscheidung treffen zu können, ob eine Freilassung in Betracht gezogen werden kann, oder das Tier aufgrund fehlender körperlicher Fitness (z. B. gebrochener Flügel, Federrupfer etc.) auch den Rest seines Lebens in Gefangenschaft verbringen muss.

Die Genetik ist entscheidend 

Doch die körperlichen und psychischen Voraussetzungen allein sind nicht genug. Besonders wichtig ist unter anderem die Kenntnis über die Unterarten, denn diese sind in verschiedenen geographischen Gebieten des Landes zuhause. Das Einbringen einer fremden Unterart in eine bestimmte Region kann dramatische Folgen haben. Die verschiedenen Unterarten würden sich kreuzen und Mischlinge hervorbringen – ein genetisches Desaster, das sogar das lokale Aussterben einer bestehenden Unterart bedeuten kann.

Im Februar 2000 begann Ivan Lozano mit seinen Untersuchungen. Zunächst wurden die damals 48 in der Station lebenden Gelbkopfamazonen genau vermessen, gewogen, fotografiert und damit die spezielle Kopfzeichnung festgehalten. In Kolumbien sind drei Unterarten dieser Spezies bekannt – die Nominatform der Gelbkopfamazone (= die Erstbeschriebene) -Amazona ochrocephala ochrocephala, die Panamaamazone (A. o. panamensis) und die Natterer-Amazone (A. o. natteri). Doch die untersuchten Individuen wiesen keine signifikanten Unterschiede, so wie in der Literatur beschrieben, auf; mit Mischlingen musste daher gerechnet werden. Zusätzlich hatten weder Lozano noch einer der weiteren beteiligten Forscher die Natterer-Amazone jemals vorher als solche identifiziert.

Auf Spurensuche in Wien

Im September letzten Jahres verhalf die Arge Papageienschutz Herrn Lozano zur Weiterführung seiner wichtigen Studie. Die Natterer-Amazone wurde 1865 entdeckt und nach dem österreichischen Naturforscher Johann Natterer benannt. In der Sammlung des Naturhistorischen Museums in Wien befinden sich Bälge dieser Unterart. Also organisierte die Arge Papageienschutz ein mehrwöchiges Fortbildungsprogramm für den engagierten Südamerikaner. Flug- und Aufenthaltskosten wurden vom Verein getragen. Herr Lozano hatte nicht nur die Möglichkeit, den Geheimnissen der Natterer-Amazone auf den Grund zu gehen, sondern auch an der Schutzarbeit des Vereins teilzunehmen. Es wurden Tipps zur artgerechten Haltung ausgetauscht und gemeinsame Pläne für die Zukunft geschmiedet.

Der illegale Handel mit Papageien ist nach wie vor ein großes Problem in Kolumbien (und im restlichen Südamerika). Lozano meint, in den entlegenen Gebieten hätten die Behörden keine Ahnung, welche Arten geschützt bzw. bedroht sind. Der Vollzug der eigentlich fortschrittlichen Gesetze ist durch die schlechte Information der Behördenvertreter sehr mangelhaft. Mehr Öffentlichkeitsarbeit wäre extrem wichtig. Die Arge möchte daher einen Schritt weiter gehen. In Kürze soll ein Poster produziert werden (die Arge finanziert die Produktionskosten), der an behördlich relevanten Stellen (Ämter, Polizei-Kommissariate, Tourismus-Agenturen etc.) sowie in Schulen, Kindergärten und Freizeitzentren über die Illegalität des Papageienhandels informieren soll. Ivan Lozano wird parallel dazu Vorträge über die Gefährdung der heimischen Fauna halten.

Sinnvoller Artenschutz beginnt in den Ursprungsländern!

“Hallo, hallo,” rufen sie in allen Tonlagen, wenn wir den Raum betreten. Aber sonst ist die Menschensprache bei den 12 Grauen doch eher in den Hintergrund getreten. Von Pfeifen, Quietschen und Zwitschern bis hin zum ohrenbetäubenden Urwaldgeschrei variieren die Lautäußerungen der Papageien jetzt. Kein Zweifel, sie verwildern etwas. Und nicht nur das. Daß ihnen das Gruppenleben sehr gut tut, ist ganz offensichtlich zu erkennen: die Federn sprießen wieder.

Waren Anfang März 1999, zu Beginn des Projekts an der Uni Wien, noch 6 von 12 Graupapageien gerupft, so ist es jetzt nur mehr einer, der uns etwas Sorgen bereitet. Der zweijährige Coco ist ein sehr nervöses Tier, die kleinste Aufregung macht ihm zu schaffen. Und seine Freundin, Philomena, mit der er zu uns gekommen ist, hat ihn schon sehr bald verlassen. Obwohl auch sie erst zwei Jahre jung ist, wurde sie bereits am 2. Tag vom 28 jährigen Julius umschwärmt – mit Erfolg, wie sich herausstellte. Die beiden sind seither ein Paar, genauso wie Pipsi und Rocko, die das Rupfen zugunsten einer gegenseitigen Gefiederpflege aufgegeben haben. Kein schlechtes Zwischenergebnis: zwei von sechs möglichen Pärchen nach nur drei Monaten. Doch auch bei den Singles sind Partnersuche-Tendenzen zu erkennen; es ist halt nicht jeder so stürmisch …

Aufwendige Pflege lohnt sich

Die Pflege der zwölf Graupapageien kann durchaus als aufwendig bezeichnet werden, will man es ihnen an nichts fehlen lassen: zweimal täglich wird geputzt und abwechslungsreich gefüttert; viel Obst und Gemüse, Körnermischungen (auch Quell- und Keimfutter), Milchprodukte, gekochte Nudeln und Reis und am Sonntag ein halbes gekochtes Hühnerflügerl pro Tier; da läßt sich Julius doch noch zu einem menschlichen Freudenschrei hinreißen: “Ist das gut!”, ruft er in den höchsten Tönen. Und man kann ihm gar nicht böse sein, auch wenn er, mit Unterstützung seiner “Frau”, die neu eingerichtete Außenvoliere besetzt und die anderen nicht hinaus lässt.

Das Wichtigste ist Beschäftigung

Besonders wichtig ist natürlich das Beschäftigungsmaterial in Form von frischen Ästen, die wir mindestens zweimal wöchentlich heranschaffen. Es dauert meist nur ein paar Stunden bis alles kurz und klein genagt ist; auch jene Tiere, die sich bei ihren Vorbesitzern noch vor dem kleinsten Stöckchen fürchteten, haben sich zu leidenschaftlichen Nagern entwickelt. Gerade jetzt im Sommer ist nicht nur das Holz interessant, sondern auch Blätter, Blüten und Früchte. Welche Pflanzen wir verwenden, können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen.

Pflanzen als Beschäftigungsmaterial (mit Rinde, Blättern, Blüten und Früchten – eine Auswahl):

  • Bäume: alle Obstbäume, Pappel, Weide, Linde, Birke Ahorn, Eiche, Ulme, Eberesche, Mehlbeere, Lärche
  • Sträucher: Holunder, Weißdorn, Sauerdorn, Hopfen, Himbeere, Brombeere

Als Zwischenbilanz können wir (und vor allem auch die Grauen) also durchaus zufrieden sein. Die Gruppenhaltung von Graupapageien können wir schon jetzt weiterempfehlen, was eigentlich ganz logisch ist, da diese Art ja auch in der Natur im Schwarm lebt.

Prominente Besucher: Dominik Heinzl