Das Bundeseinheitliche Tierschutzgesetz

 

Informationen zum Washingtoner Artenschutzabkommen:

CITES Homepage des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

Umwelt – Naturschutz – Artenschutz:

 

Wichtige Telefonnummern in Sachen Tierschutz in Wien:

A wie Aggression: Aggressive Verhaltensweisen sind in der Natur überlebensnotwendige, sinnvolle Strategien. Sie werden zur Festlegung der Rangordnung in einer Gruppe, zur Verteidigung von Revier, Nistplatz, Futter oder des Partners sowie zur Vertreibung der eigenen Jungvögel aus dem Brutrevier angewendet. Da Papageien immer noch Wildvögel sind, kommt es auch in Gefangenschaft zu aggressivem Verhalten, vor allem bei Amazonen und Kakadus. Der Eintritt der Geschlechtsreife mit ca. 5 Jahren wirkt hier oft als Auslöser. Handaufgezogene Vögel neigen zu verstärkter Aggression gegenüber ihren Pflegern.

B wie Bürzeldrüse: Die Bürzeldrüse ist die einzige Hautdrüse der Vögel. Sie befindet sich auf der Oberseite des Bürzels, der Schwanzbasis. Das regelmäßig vom Vogel entnommene Sekret spielt bei der Gefiederpflege eine große Rolle (Wasserfestigkeit). Während die Bürzeldrüse z.B. bei Schwimmvögeln besonders gut entwickelt ist, ist sie bei manchen Vogelarten, darunter auch Papageienarten, reduziert oder fehlt gänzlich (z.B. Amazonen). Diese Arten bilden verstärkt Federpuder aus den so genannten Puderdunen, was bei manchen Menschen allergische Reaktionen hervorruft. Durch mangelhafte Haltungsbedingungen wie falsche Ernährung, fehlendes UV- Licht und trockene Luft können Bürzeldrüsen verstopfen (z.B. bei Graupapageien), was beim Vogel zu Juckreiz und sekundär zu Federrupfen führen kann.

C wie Chlamydia psittaci: Diese gramnegativen, intrazellulären Bakterien sind als Erreger der sog. Papageienkrankheit (Psittacose bzw. Ornithose) bekannt und als Zoonoseerreger (auf den Menschen übertragbar) gefürchtet. Früher war die Erkrankung deshalb meldepflichtig, erkrankte Vögel wurden getötet, erkrankte Menschen mit Antibiotika behandelt. Heute werden auch erkrankte Vögel mehrere Wochen erfolgreich antibiotisch behandelt. Da Tauben häufig mit Chlamydien infiziert sind, jedoch nur selten erkranken, wird die Haltung von Tauben und Papageien in benachbarten Volieren nicht empfohlen.

D wie DNA-Analyse: Eine molekularbiologische Methode zur Geschlechtsbestimmung (Dauer ca. 5 Tage) und zum Identitäts- und Abstammungsnachweis (Dauer ca. 14 Tage) von Einzeltieren aus Blut oder Feder des Vogels. Funktioniert nur mit frischen Federn! Die Genauigkeit liegt mittlerweile bei 99,9%. Zunächst wird die DNA, also das Erbgut, biochemisch isoliert und dann mittels verschiedener DNA-Sonden und Enzyme aufgespalten. Der Vergleich der entstehenden DNA-Fragmente erlaubt Rückschlüsse auf verwandtschaftliche Beziehungen. Dieses „Fingerprinting“ gewinnt immer größere Bedeutung für den Artenschutz. So können etwa vermeintliche Nachzuchten als geschmuggelte wilde Jungvögel entlarvt werden.

E wie Einzelhaltung: Papageien sind hoch soziale Vögel, die unter Einzelhaltung besonders leiden. Sie zeigen dies durch apathisches oder aggressives Verhalten, sowie durch Dauerschreien oder Federrupfen. Seit 1.1.2005 ist die Einzelhaltung von Papageien in Österreich laut bundeseinheitlichem Tierschutzgesetz verboten. Viele Papageienarten gehen eine lebenslange Einehe mit ihrem Partner ein. Daher dürfen sie nur mehr paar- oder gruppenweise gehalten werden, wobei immer Vögel derselben Art vergesellschaftet werden müssen.

F wie Federrupfen: Federrupfen oder auch -fressen bzw. -beißen ist eine meist multifaktorielle Erkrankung, die sowohl physische (organische) als auch psychische Ursachen haben kann, wobei letztere häufiger sind. Auslöser für dieses Verhalten sind oft Stresssituationen wie Langeweile, Ortswechsel, Tod einer Bezugsperson, Familienzuwachs oder auch hormonelle Veränderungen im Zuge der Geschlechtsreife. Auch trockene Heizungsluft, Mangel an UV-Licht und verstopfte Bürzeldrüsen begünstigen Federrupfen. In inadäquaten Haltungssituationen (zu kleine, schlecht strukturierte Voliere) kann es auch zum gegenseitigen Rupfen von Partnervögeln kommen. Je länger ein Vogel rupft, desto schlechter sind in der Regel seine Heilungschancen. Wird das Problem jedoch rasch erkannt und die Ursachen behoben, fiedern die meisten Vögel wieder zu. In der Natur kommt Federrupfen nicht vor.

G wie Geschlechtsreife: Papageien werden, je nach Größe, mit einem (z.B. Wellensittich) bis sechs Jahren (Großpapageien wie Kakadus und Aras) geschlechtsreif. Im Mittelfeld liegen die Großsittiche, die mit zwei bis drei Jahren Geschlechtsreife erlangen, gefolgt von Graupapageien und Amazonen mit ca. drei bis vier Jahren. Bereits vor Eintritt der Geschlechtsreife suchen Papageien ihren Partner aus und lernen spielerisch das notwendige Sozialverhalten. In Gefangenschaft werden Papageien – v.a. nachgezüchtete Vögel – oft verfrüht geschlechtsreif. Mit hormonellen Änderungen treten zu diesem Zeitpunkt meist auch Verhaltensänderungen auf, wie z.B. Balz- und Brutverhalten (Scharren am Boden, Aufsuchen von Höhlen, verstärktes Nagen), Hervorwürgen von Futterbrei und oft auch Aggression (zur Revierverteidigung). Hat ein Papagei zu diesem Zeitpunkt nicht die Möglichkeit, einen passenden Vogelpartner zu finden, resultieren daraus mitunter schwere Verhaltensstörungen, wie Federrupfen, verstärkte Aggression, Dauerschreien oder Lethargie.

Leider interpretieren manche Papageienbesitzer die Geschlechtsreife ihres Vogels falsch („mein Vogel ist verrückt geworden“), was nicht selten zu einer Abgabe des Tieres führt.

H wie Handaufzucht: Seit ca. 15 Jahren werden Papageien von Züchtern per Hand aufgezogen. „Superzahme“ Papageienbabies lassen sich besser und wesentlich teurer verkaufen als wilde (von den Papageieneltern aufgezogene). Zunächst schienen damit (fast) alle Probleme gelöst, man argumentierte mit dem Schutz der Wildvögel, die fortan „nur noch“ zur Blutauffrischung benötigt werden würden. Doch die Realität sieht ganz anders aus. Die Zuchtvögel vegetieren meist unter völlig inadäquaten Haltungsbedingungen dahin, die Weibchen werden zu Eier-lege-Maschinen, wie in der kommerziellen Hühnerzucht, degradiert und dürfen ihre Jungen nicht selbst aufziehen. Ihre Lebenserwartung ist stark verkürzt. Die auf den Menschen fehlgeprägten Nachzuchten reagieren schon bald mit Störungen des Sozialverhaltens, die sich in vermehrter Aggression gegen den Pfleger oder andere Familienmitglieder, Federrupfen und Dauerschreien äußern. Eine nachträgliche Verpaarung mit Artgenossen ist bei fehlgeprägten Papageien sehr schwierig, da sie diese nicht als solche erkennen. Die Folgen sind unglückliche Papageien und unglückliche Papageienbesitzer. In Österreich verbietet daher das am 1.1.2005 in Kraft getretene Tierschutzgesetz die kommerzielle Handaufzucht.

I wie Import: Bis zum Ende des Jahres 2005 importierte die EU jährlich ca. 2 Millionen Wildvögel aus aller Welt und war damit zum größten Importeur weltweit angewachsen (90% des weltweiten Handels!). Die meisten Vögel überlebten die Strapazen von Fang, Transport und Quarantäne nicht, nur ca. jeder 10. erreichte die europäischen Haushalte lebend. Mitte der 90er Jahre war bereits ein Drittel der Papageienarten vom Aussterben bedroht. Doch erst das vermehrte Auftreten des „Vogelgrippe“- Virus H5N1 veranlasste die Behörden dazu, einen (zu- nächst befristeten) Importstopp auszurufen. In der Folge forderten 240 Natur- und Tierschutzorganisationen, darunter auch die Arge Papageienschutz, ein endgültiges Importverbot. Eine von der EU in Auftrag gegebene Studie ergab schließlich, dass das Vogelgrippe-Virus mit größter Wahrscheinlichkeit über den Heimtierhandel eingeschleppt worden war. Dies verhalf den Forderungen der NGOs zum Durchbruch, und am 11. Jänner 2007 erließ die EU ein unbefristetes Moratorium. Vögel, die heute in die EU importiert werden, müssen aus anerkannten Zuchtstationen stammen.

J wie Joghurt: Joghurt ist eine beliebte Zusatznahrung bei Papageien, wobei jene Sorten mit höherem Fettgehalt eindeutig bevorzugt werden. Von den bei uns Menschen beliebten „Fastenjoghurts“ (0,1% Fett) halten sie in der Regel wenig. Am besten mischt man ca. 3,6%iges Joghurt mit frischen Früchten und süßt ev. mit etwas Honig, Ahornsirup oder Fruchtsüße. Auch Müsli kann eingerührt werden. Der Hit bei uns im Papageienheim: Fruchtjoghurt mit gekochten Nudeln (meist Spiralen)! Andere Milchprodukte (mit noch höherem Fettgehalt), wie Topfen oder Rahm sind ebenfalls sehr beliebt. Tipp: Nahrungsergänzungspräparate (flüssig oder Pulver) wie Kalzium lassen sich sehr gut in Milchprodukten verstecken. Leider gilt dies nicht für Medikamente, wie z.B. Antibiotika, diese werden aufgrund des starken Eigengeschmacks erkannt und nicht freiwillig angenommen.

K wie Kalzium: Kalzium gehört zu den allerwichtigsten Mineralstoffen im Vogelkörper, es ist in großen Mengen an der Knochen- und an der Eischalenbildung beteiligt. Ein Mangel führt während des Wachstums zu Rachitis, bei der Eiablage zu Legenot und Muskelkrämpfen und bei älteren Tieren zur Entmineralisierung der Knochen. Für einen funktionierenden Kalziumstoffwechsel ist unbedingt UV-Licht (natürliches, ungefiltertes Sonnenlicht) notwendig, mithilfe dessen zunächst Vitamin D3 aufgebaut wird. Haben die Vögel nicht die Möglichkeit, sich im Freien aufzuhalten, so ist die Bereitstellung von speziellen UV-Lampen notwendig. Das Verhältnis zwischen Kalzium und Phosphor im Futter ist ebenso wichtig und sollte 2:1 betragen. Eine abwechslungsreiche Verfütterung von Frischfutter (Früchte der Ölpalme!) sowie zusätzlichen Vitamin D3 und Kalzium Gaben in Verbindung mit UV-Lam- pen beugt Kalziummangel vor.

L wie Luftfeuchtigkeit: Fast alle Papageien, die sich in unseren Haushalten finden, stammen ursprünglich aus den Tropen und Subtropen, die meisten davon aus tropischen Regenwäldern mit natürlich hohen Luftfeuchtigkeiten von bis zu 100%. Für die meisten Vogelarten ist unser Klima, v.a. unsere Innenräumlichkeiten, viel zu trocken (oft nur 30-40% Luftfeuchte!). Besonders gesundheitsschädlich für die meisten Vögel ist die trockene Heizungsluft im Winter, sie begünstigt die Entstehung von Atemwegserkrankungen und Gefiederproblemen. Mit Luftbefeuchtern ist hier Abhilfe zu schaffen, wobei darauf geachtet werden muss, dass die Luft nicht kalt vernebelt wird (Keime werden mitvernebelt), sondern das Wasser auf natürliche Wei- se verdampft, indem es aufgekocht wird. Die Luftfeuchtigkeit ist mittels Hygrometer ständig zu kontrollieren. Sie sollte zwischen 55 und 60% liegen, was einen Kompromiss zwischen Mensch und Tier darstellt. Werden die Vögel in anderen Räumlichkeiten untergebracht, so ist eine höhere Luftfeuchtigkeit durchaus zuträglich. Achtung: Regelmäßiges Lüften ist notwendig, um die Entstehung von Schimmel in Innenräumen zu verhindern. Da- bei ist auf die Vermeidung von Zugluft zu achten. Zusätzlich sollten die Vögel regelmäßig mit lauwarmem Wasser geduscht bzw. abgesprüht werden. Badegelegenheiten müssen immer zur Verfügung stehen.

M wie Mauser: Unter Mauser versteht man den regelmäßig stattfindenden Gefiederwechsel bei allen Vögeln. Die aus Keratin (einem Protein) bestehenden Federn werden während der gesamten Wachstumsphase mit Blut versorgt, doch sobald die ausgewachsen sind, sind sie leblose Gebilde wie die Haare der Säugetiere. Sie nutzen sich mit der Zeit ab, werden ausgerissen oder fallen aus. Daher müssen sie regelmäßig erneuert werden. Der Gefiederwechsel wird durch eine verstärkte Ausschüttung von Schild- und Keimdrüsenhormonen ausgelöst. Während der Mauser haben die Vögel einen erhöhten Bedarf an energiereichem Futter und zusätzlichen Vitaminen und Mine- ralstoffen. Eine mangelhafte Ernährung während dieser Zeit spiegelt sich anschließend im nachwachsenden Gefieder wider (z.B. ausgeblichene Stellen, Verfärbungen, spröde Federn, Missbildungen, etc.) und führt generell zu Mangelerscheinungen. Häufigkeit, Verlauf und Dauer der Mauser sind artspezifisch und daher sehr unterschiedlich. Die meisten Kleinvögel mausern zweimal jährlich, Finken jedoch nur einmal. Die Dauer kann ein bis zwei Monate, aber auch, wie bei den Greifvögeln, ein Jahr sein. Manche werfen alle Schwingen auf einmal ab und werden sogar vorübergehend flugunfähig, während andere fast unbemerkt ihr Federkleid wechseln. Bei Papageien geht die Mauser schrittweise vor sich, die Vögel bleiben flugfähig und bilden keine kahlen Stellen; diese sind immer ein Hinweis auf ein Federrupf-Problem oder eine andere Erkrankung.

N wie Neophobie: Als Neophobie (lat.: Neophobia) wird die Angst vor etwas Neuem, unbekannten Situationen, neuartigen Dingen oder fremden Personen bezeichnet. Den meisten HalterInnen von Einzelvögeln ist dieser Zustand bekannt. Es beginnt meist mit der Ablehnung „neuer“ Futtermittel wie Obstsorten oder Pellets. Aber auch neuen Spielsachen und Sitzästen begegnen viele Papageien mit Misstrauen und Angst. Dies hat auch mit dem natürlichen Sozialverhalten von Papageien zu tun. Da sie in der Natur in Paaren oder Gruppen leben, können ängstliche Individuen den mutigeren etwas abschauen – und dann evtl. nachmachen, wenn sich der Gegenstand als ungefährlich, die Frucht als genießbar erweist. In der Einzelhaltung können sie das nicht. Bei Essbarem wird der Mensch manchmal als „Vorkoster“ akzeptiert, aber bei Sitzästen und Spielsachen hat er keine Chance – wie sollte er sich auch auf eine Papageienschaukel schwingen?

O wie Obst: Früchte sind unverzichtbarer Bestandteil der Papageienernährung. Das Sortiment ist sehr groß, wichtig sind die Abwechslung und die Gabe frischer, möglichst ungespritzter Früchte. Manche Beeren und auch die Samen des Granatapfels sowie Kirschen, Zwetschken und Lychees können sehr gut eingefroren und damit auch außerhalb der Saison gefüttert werden. Fast alle Obst- und viele Beerensorten können angeboten werden, z.B. Äpfel, Birnen, Weintrauben, Orangen, Zwetschken, Pfirsiche, Nektarinen, Mandarinen, Bananen, Melonen, Marillen, Feigen, Granatäpfel, Kirschen, Himbeeren, Erdbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren, Beeren heimischer Sträucher und Bäume, wie Holunder (nur reife Beeren!), Weißdorn, Eberesche (= Vogelbeere), Hagebutten, Feuerdorn und viele mehr. Zusätzlich zum heimischen und mediterranen Obst benötigen Papageien als exotische Vögel auch exotische Früchte; hier haben sich die Früchte der Ölpalme, Papayas, Mangos und Lychees besonders bewährt. Vitamin C können Vögel zwar selbst synthetisieren (erzeugen); dennoch besteht in Zeiten hoher Belastung (Stress, Transport, hohe Umgebungstemperaturen, etc.) auch hier ein erhöhter Bedarf. Beerenobst ist besonders vitaminreich. Bei Melonen und Mangos sollte man beim Kauf auf den Reifegrad achten, unreife Früchte werden meist abgelehnt. Der Mangokern ist bei Großpapageien ein begehrtes Objekt zum Abnagen, die Kerne von Papayas, Ölfrüchten und Melonen sind ungiftig.

Zwei Tipps für Obstmuffel: Bieten Sie Fruchtstücke auf Fruchtspießen an und entziehen Sie den Papageien (sofern gesund und nicht unterernährt) tagsüber die Körnermischung (erst wieder zur Abendfütterung anbieten).

P wie Pellets: Seit einigen Jahren bietet der Handel vermehrt pelletierte Fertignahrung für Papageien an. Dies resultiert aus den schlechten Erfahrungen, die durch einseitige Ernährung mit Sämereien Jahrzehnte lang gemacht wurden: Mangelerscheinungen (z.B. Vitamin- und Mineralstoffmangel), Pilzerkrankungen und die dadurch reduzierte Lebenserwartung trafen vor allem Großpapageien (typisch: Graupapagei, der nur Sonnenblumenkerne frisst). Durch die Vermischung verschiedener Einzelkomponenten, wie z.B. Weizen, Hafer, Mais, Eier, Hülsenfrüchte, Mineralstoffe und Vitamine, etc., die durch spezielle Verfahren aufbereitet, vermengt und gepresst werden, möchte man eine einseitige Ernährung unmöglich machen. Dadurch entstehen je nach Sorte und Marke verschieden große, gefärbte oder ungefärbte Futterbröckchen mit jeweils dem gleichen Inhalt. Manche Firmen aromatisieren die Pellets, andere nicht. Die Fütterung von Pellets darf jedoch keinesfalls als bequemer Ersatz für alles an- dere gesehen werden, denn Pellets sind kein Alleinfuttermittel. Sie enthalten zu wenige Vitamine, stellen ein reizarmes Futter dar (Abschälen nicht möglich) und haben nicht die richtige Konsistenz für den Muskelmagen der Papageien. Als Zusatzfuttermittel und zur Umstellung einseitig ernährter und dadurch bereits erkrankter Vögel sind sie jedoch sehr wohl geeignet. Niemals kann die Verfütterung von Obst, Gemüse, Grünfutter, etc. durch die Gabe von Pellets ersetzt werden.

Es empfiehlt sich, zunächst verschiedene Sorten auszuprobieren. Für die Umstellung selbst wenden Papageienhalter verschiedene Tricks an: Vermischung mit Fruchtsaft, wenig Honig, einigen Tropfen Öl, einem Milchprodukt, Kräutersuppe, etc. Sobald die „Neulinge“ einen bekann- ten, beliebten Geschmack aufweisen, werden sie meist angenommen. Auch andere Papageien, die selbst schon umgestellt sind, können hier Vorbildwirkung haben. Nicht zuletzt mahlen manche Tierhalter die Pellets (z.B. in der Kaffeemühle) und vermischen sie anschließend mit Bana- nenbrei oder dergleichen.

Q wie Quarantäne: Die Quarantäne ist vor allem aus der Zeit regelmäßiger Importe von Wildvögeln ein Begriff. Doch auch in Gefangenschaft gezüchtete Tiere können infektiöse Krankheiten in sich tragen und weitergeben. Daher empfiehlt sich bei jedem Neuzugang eine zwei- bis dreiwöchige Quarantänezeit, vor allem dann, wenn der Vogel zugeflogen oder seine Herkunft ungewiss ist. Eine Quarantänesituation ist freilich nur dann gegeben, wenn gewisse Auflagen, die z.B. im Zoofachhandel und in Tierheimen Pflicht sind, eingehalten werden. Eine Quarantäne befindet sich immer in einem Extraraum. Bei der Versorgung mehrerer Tiere ist darauf zu achten, dass der „Altbestand“ vor dem „Neuzugang“ versorgt wird. Vorab sollte derVogel natürlich tierärztlich untersucht werden – hier gibt es schon nach ein bis zwei Tagen Befunde über einen möglichen Befall mit Bakterien. Bei Verdacht auf eine virusbedingte Erkrankung wie PBFD (Schnabel- und Federkrankheit) müssen spezielle Befunde angefordert werden. Während der Quarantänezeit hat das Tier Zeit, sich in Ruhe an die neuen Pflegepersonen zu gewöhnen, diese wiederum können den Neuzugang genau beobachten (Putzverhalten, Aktivität, Futteraufnahme, Kotbeschaffenheit, etc.) Für die Vogelhaltung gibt es – falls unbedingt notwendig – spezielle Desinfektionsmittel, außerdem wirkt nicht jedes Desinfektionsmittel gegen jeden Erreger. Auskunft gibt im Zweifelsfall der Tierarzt. (Achtung: Desinfektionsmittel immer auf trockenen Flächen verwenden).

Wenn’s um Papageien geht, ist man häufig mit Irrtümern und Vorurteilen konfrontiert:

Zur Haltung allgemein:

„Ich kann dem Vogel keine Naturäste und kein Spielzeug geben, er fürchtet sich vor allem.“

Von Natur aus sind Papageien intelligente und daher neugierige Lebewesen. Doch ständige Reizarmut und immer gleiche Tages- und Handlungsabläufe sowie eine Umwelt, die sich nie ändert (immer die gleichen Sitzstangen am gleichen Ort, etc.) führen zu Fixierung auf das Alte und Angst vor Neuem. Das gilt auch für die Prägung auf bestimmte Futtermittel. Langsame Umgewöhnungsversuche („Annäherung“ eines Naturastes, etc.) zeigen nur wenig Erfolg, die Vögel erweisen sich meist beharrlicher als ihre Besitzer – schon nach kurzer Zeit „erlöst“ man das Tier vom angstmachenden Spielzeug oder verweigerten Futter. Damit schließt sich der Teufelskreis, dem Vogel wird immer langweiliger, er wird aufgrund falscher Ernährung (meist Sonnenblumenkerne und Nüsse) krank und stirbt mitunter einen frühen Tod.

„Vögel, die sich fortpflanzen, sind glücklich“.

Eine Irrmeinung, die oft von Züchtern vertreten wird, aber längst tiergartenbiologisch widerlegt wurde. Die Fortpflanzung hat mit artgerechter Haltung wenig zu tun, sie ist eine triebgesteuerte Handlung. Je nach Tierart sind verschiedene Faktoren für eine erfolgreiche Fortpflanzung ausschlaggebend: Ernährung, klimatische Verhältnisse, harmonisches Verhältnis zwischen Tierpartnern, etc. Andere Parameter, wie z.B. adäquate Unterbringung, Beschäftigungsmaterial, Flugmöglichkeiten und Hygiene sind zwar für ein „erfülltes Vogelleben“ maßgeblich (die Bezeichnung „glücklich“ ist sehr anthropogen besetzt), nicht aber für den Zuchterfolg, schon gar nicht dann, wenn die Eier den Vögeln ohnehin zur Handaufzucht weggenommen werden. Das heißt, dem Vogel wird gar nicht die Möglichkeit gegeben, seiner Natur gemäß auf seine Umweltsituation zu reagieren. Tiere, die in einem beengten Lebensraum leben müssen, verweigern oft die Aufzucht der Jungen, da sie wissen, dass auf der zur Verfügung stehenden Fläche nicht mehr Tiere als sie selbst existieren können.

„Papageien wollen gar nicht fliegen, es sind Klettertiere“.

Nein! Die vielen verschiedenen Papageienarten (über 350!) haben unterschiedliches Flugvermögen, dennoch: Fast alle legen in der Natur täglich viele Kilometer zurück, um morgens von ihren Schlafplätzen zu ihren Nahrungsgründen zu fliegen und abends wieder retour (man nennt dies einen Tagesgang). Einige Gründe, warum Papageien in Gefangenschaft weniger fliegen:

  • Die Unterbringung ist zu klein, sie haben nicht genügend Platz.
  • Alle interessanten Dinge, die es zu erreichen gibt, liegen in „Kletterweite“, z.B. auf einem Kletterbaum; eine instinktive „Kosten-Nutzen-Rechnung“ sagt dem Vogel, dass er energetisch günstiger dran ist, wenn er klettert, da Fliegen mehr Energie kostet.
  • Es gibt keine anderen Landemöglichkeiten im Raum; Großpapageien fliegen nicht einfach Kreise im Zimmer, Sittiche schon.
  • Der Vogel ist zu dick; dies kommt sehr häufig bei Amazonen vor.
  • Der Papagei ist schon lange nicht geflogen und hat daher keine gut ausgebildete Flugmuskulatur.
  • Der Vogel ist krank – er leidet z.B. an Aspergillose (Pilzerkrankung der Lungen und Luftsäcke), dadurch hat er Probleme mit der Atmung. Je mehr er sich anstrengt, desto weniger Luft bekommt er. Also lässt er das Fliegen lieber bleiben.
  • Der Vogel leidet unter einer – vielleicht schwer sichtbaren – Flügelverletzung und kann daher nicht fliegen.
  • Der Papagei hat sich die notwendigen Schwung- und/oder Schwanzfedern ausgerupft.
  • Der Schwungfedern sind gestutzt. Auch wenn die Federn längere Zeit gestutzt waren, kann es sein, dass man dem Vogel das Fliegen erst wieder beibringen muss (motivieren, Übungen in Bodennähe, etc.).

„Handaufgezogene Vögel neigen nicht zum Federrupfen.“

Stimmt nicht. Die Handaufzucht und Zähmung schützt nicht vor Verhaltensstörungen. Ganz im Gegenteil. Sobald der Vogel geschlechtsreif wird, kommt er in einen enormen Konflikt – mit wem soll er eine Paarbindung eingehen – mit dem Menschen, auf den er fehlgeprägt wurde? Doch dieser Mensch kann seine Bedürfnisse nicht befriedigen, das Resultat ist oft gesteigerte Eifersucht und Aggression, auch gegen den eigentlich geliebten Menschen. Wird der Vogel oft alleine gelassen, richtet er die Aggression schließlich gegen sich selbst (Autoaggression) – er beginnt, die Federn zu rupfen, die Haut aufzubeißen, stereotype Bewegungen durchzuführen. Handaufgezogene Vögel sind aufgrund ihrer Fehlprägung auch schwieriger zu therapieren. Es kann Jahre dauern, bis sie einen Artgenossen als solchen akzeptieren.

Paar- oder Einzelhaltung?

„Wenn man sich ein bis zwei Stunden am Tag mit einem Papagei beschäftigt, kann man ihn auch alleine halten.“

Leider ein häufiges Argument der Tierhändler. Tiergerechte Papageienhaltung sollte jedoch nicht daran gemessen werden, was Papageien „gerade noch aushalten“. Für ein intelligentes, soziales, Wesen sind Einsamkeit und Langeweile die schlimmsten Feinde. Auch mit einem drei- oder vierjährigen Kind kann man sich nicht nur eine Stunde am Tag beschäftigen; Papageien stehen auf einem ähnlichen Entwicklungsniveau. Außerdem sind sie tagaktiv – d.h. sie möchten tagsüber etwas erleben, Abwechslungen und Herausforderungen haben. In der menschenleeren Wohnung sind sie einer permanenten Reizarmut ausgesetzt. Wenn ihre berufstätigen Besitzer abends nachhause kommen, sollten die Vögel eigentlich ihre Nachtruhe antreten. Immer wieder hört man von diesen Besitzern, ihre Vögel hätten sich „umgestellt“ – das mag sein, aber um welchen Preis? Fast immer zeigen diese Vögel nach einigen Monaten oder Jahren schwere psychische Schäden, die bis zur Selbstverstümmelung reichen. Ist unser Egoismus das wert?

„Wenn sie zu zweit sind, reden Papageien nichts mehr“.

Falsch. Papageien, die einmal gelernt haben, die menschliche Stimme nachzuahmen, verlernen dies nicht. Manche werden durch eine Verpaarung etwas weniger plaudern, da sie ja jetzt einen Partner haben, mit dem sie sich in ihrer Sprache unterhalten können, andere aber sprechen gleich viel oder lernen sogar noch dazu. Es gibt sogar Papageien, die den Anschein machen, als würden sie in „Menschensprache“ miteinander reden.

„Ein Vogel, der viele Jahre alleine gelebt hat, akzeptiert keinen Artgenossen mehr.“

Unrichtig. Nicht die Dauer der Einsamkeit sondern die Prägung ist aussschlaggebend für die Akzeptanz eines Partners. Fehlgeprägte, handaufgezogene Vögel werden immer den Menschen als Partner bevorzugen, wenn sie die Wahl haben, während jene, die von den Eltern oder zumindest mit den Nestgeschwistern im sozialen Verband aufgezogen wurden, ihre Artgenossen auch nach vielen Jahren noch erkennen und annehmen. Dennoch sind Papageien sehr wählerisch – nicht alle sind einander sympathisch. Oft sind mehrere Versuche nötig, bis sich ein hamonierendes Paar findet.

„Es ist egal, welche Arten man zusammenbringt.“

Leider nicht. Es gibt zwar Freundschaften zwischen verschiedenen Arten, aber die gibt es auch zwischen Papagei und Hund oder Papagei und Katze. Eine dauerhafte harmonische Bindung wird ein Vogel, der die Wahl hat, nur mit einem Artgenossen eingehen (dies ist auch „biologisch sinnvoll“). Die Ausnahmen dieser „Regel“ bilden in Gefangenschaft nur verschiedene Amazonenarten untereinander sowie verschiedene Ara- und Kakaduarten; d.h. hier erstreckt sich die Bindungsmöglichkeit auf die Gattung. So etwa kann es sein, dass sich eine Blaustirnamazone mit einer Gelbwangenamazone verpaart, ein Hellroter Ara mit einem Grünflügelara, etc.


Zum Erwerb:

„Im Handel bekommt man nur mehr nachgezüchtete Tiere“.

Falsch. Bis auf die australischen Arten wie Wellensittich, Nymphensittich und australische Großsittiche sind regelmäßig auch Wildfänge im Zootierhandel erhältlich. Und das, obwohl die Familie der Papageien zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Vogelgruppen gehört (95 Arten bedroht!). Auch Vögel, die nach Auskunft des Händlers vom belgischen oder holländischen „Großzüchter“ stammen, können in Wirklichkeit Wildfänge sein.

„Wenn man einen nachgezüchteten Vogel kauft, braucht man kein schlechtes Gewissen haben.“

Leider meist unrichtig. Die Lebensbedingungen der Tiere in Zuchtanlagen sind sehr oft alles andere als artgerecht.

  • Kellerhaltung ist immer noch üblich, besonders bei lauten Vögeln, die im Siedlungsgebiet gehalten werden und wertvollen, bei denen Diebstahlgefahr besteht.
  • Die Einrichtung der Volieren ist meist spärlich: 2 Sitzstangen, Futter, Wasser, Nistkasten. Die Vögel sollen durch Beschäftigungsmaterial nicht „abgelenkt“ werden, argumentieren manche Züchter, sie sollen lieber züchten.
  • Wenn – durchaus harmonierende – Paare keinen Fortpflanzungserfolg haben, werden sie getrennt, auf das Faktum „Einehe“ wird keine Rücksicht genommen.
  • Klimatische und hygienische Bedingungen sind oft mangelhaft, ebenso die tierärztliche Betreuung, welche weniger „wertvollen“ Vögeln, wie Wellensittichen und Unzertrennlichen (Agaporniden) oft gänzlich versagt wird. Hals umdrehen, Sterben lassen, Entfliegen lassen – immer noch stattfindende „Maßnahmen“ bei auftretenden Krankheiten.
  • Monatelanges Leben in kleinen Zuchtboxen, das Argument: „Da züchten sie besser“.

Fazit: Zuchtanlage vor dem Kauf ansehen! Noch besser: Vögeln ein neues Zuhause geben, die ihres verloren haben – es gibt genug davon.

Bitte bedenken Sie: EIN Papagei ist KEIN Papagei! Denn: Papageien sind hochsoziale Tiere. In der Natur leben sie niemals alleine – ganz im Gegenteil: Sie leben – meist in Einehe – mit einem artgleichen Partner. Viele Papageien sind sogar Schwarmvögel (z.B. Wellen- und Nymphensittiche, Graupapageien), so richtig wohl fühlen sie sich nur in einer Gruppe von Artgenossen. Der Mensch kann den Vogelpartner auch bei besten Haltebedingungen nicht ersetzen.

Zu allererst: Sprechen Sie mit ihrer Familie! Wenn Sie sich also mit dem Gedanken anfreunden können, ZWEI oder mehr Papageien bei sich aufzunehmen, dann lesen Sie bitte weiter.

Womit Sie bei der Haltung von Papageien rechnen müssen:

Lautstärke: Die meisten Papageien sind laut, vor allem in den Morgen- und Abendstunden. Die Beschwerden der Nachbarn sind ein häufiger Abgabegrund. Zu den besonders lauten Papageien zählen Amazonen, südamerikanische Sittiche, Edelpapageien und Kakadus.

Flug- und Nagebedürfnis: Papageien haben ein ausgeprägtes Nagebedürfnis. Sie benötigen daher regelmäßig frische Äste und Holzspielzeug zum Knabbern. Trotzdem beschränken sie ihre Nageaktivitäten meist nicht auf die „erlaubten“ Stücke, sondern nutzen die Freiflugzeit in der Wohnung zum Annagen von Möbeln und Türen.

Schmutz und Hygiene: Nagetätigkeit, verschwenderischer Umgang mit dem Futter und häufiges Kotabsetzen machen Papageien zu pflegeintensiven Tieren. Die regelmäßige Reinigung ist jedoch für die Gesunderhaltung der Tiere absolut notwendig.

Liebe und Hass: Papageien haben eine ausgeprägte Persönlichkeit, deshalb zeigen sie auch Vorlieben für manche Menschen, andere werden möglicherweise abgelehnt (und vielleicht sogar attackiert – letzteres gilt besonders für Amazonen).

Allergien: Papageien produzieren Federstaub. Manche Menschen reagieren darauf allergisch. Personen, die bereits unter anderen Allergien leiden, sind besonders gefährdet. Die Allergiebereitschaft kann in Allergieambulatorien ausgetestet werden. Auch die kurzfristige Aufnahme von z.B. Urlaubspflegevögeln kann Klarheit bringen.

Zahmheit und Sprechen: Es ist ein Irrglaube, dass alle Papageien „baldzahm werden und sprechen lernen“. Statistisch gesehen ahmt nur ein Bruchteil der Papageien die menschliche Sprache nach und viele bleiben ihr Leben lang scheu. Auch mit Eintritt der Geschlechtsreife kann sich vieles im Verhalten ändern. Von handaufgezogenen Papageien ist eine vermehrte Aggressionsbereitschaft bekannt.

Lebenserwartung:

Je nach Art können Papageien ein hohes Lebensalter erreichen (Großpapageien ca. 50-70 Jahre).

Wie gefällt Ihnen die Vorstellung, Ihr gesamtes – oder zumindest einen Großteil Ihres Lebens, mit Papageien zu leben? Ältere Menschen sollten auch ältere Papageien aufnehmen. Bei jungen Menschen kann sich noch vieles ändern (Umzug, neuer Partner, Kinder, etc.). (Groß)papageien können Babies gegenüber eifersüchtig und aggressiv reagieren.

Vergewissern Sie sich vor der Aufnahme von Papageien, ob wirklich alle im gemeinsamen Haushalt lebenden Personen damit einverstanden sind. Besuchen Sie in jedem Fall vorher Papageienhaltungen bei Bekannten, im Zoo, im Papageienheim, um das Wesen der Exoten kennen zu lernen.

Kosten:

Anschaffung: Je nachdem, woher Sie die Sittiche oder Papageien beziehen und je nach Art, werden die Kosten sehr schwanken. Die Arge Papageienschutz empfiehlt die Aufnahme von Tieren, die ihren Platz verloren haben und ein neues Zuhause suchen.

Für die Errichtung einer Voliere (Zimmer, Garten) oder eines Vogelzimmers ist mit Kosten ab 1.000,- Euro zu rechnen.

Obwohl für Papageien keine Impfungen vorgeschrieben sind, sollten sie in regelmäßigen Abständen (alle 1-2 Jahre) von einem papageienkundigen Tierarzt untersucht werden. Zeigt ein Papagei Krankheitssymptome, muss er sofort zum Tierarzt; zuwarten kann sein Leben kosten.

Rechtliche Voraussetzungen:

Bitte bedenken Sie: Ein Drittel der lebenden Papageienarten ist vom Aussterben bedroht. Deshalb ist der Handel mit diesen Exoten Beschränkungen unterworfen. Mit manchen Arten (z.B. verschiedene Ara-, Amazonen- und Kakaduarten) darf gar nicht gehandelt werden. Die Zucht der meisten Papageienvögel ist meldepflichtig. Züchter müssen dem Käufer die entsprechenden Papiere aushändigen.

Auch das Tierschutzgesetz sieht Papageien als Tiere mit „besonderen Ansprüchen an Haltung und Pflege“ und schreibt eine Meldepflicht (Bezirksamt bzw. Bezirkshauptmannschaft) vor. Eine Haltebewilligung wird nur erteilt, wenn die gesetzlichen Auflagen (Käfiggröße, etc.) erfüllt sind. Das Stutzen der Schwungfedern und die Verwendung von Rundkäfigen sind gesetzlich verboten.

Bitte schaffen Sie Papageien niemals aus folgenden Gründen an:

  • Als Partnerersatz („weil ich so einsam bin“),
  • Als Geschenk,
  • Als exotischer Aufputz für’s Wohnzimmer (Prestigegründe),
  • Als Attraktion für Lokale, Geschäfte, Hotelhallen, etc.,
  • Als Kinderspielzeug.

Kontaktieren Sie die Papageienhotline – schon vor der Anschaffung!

Wenn Sie jetzt immer noch Papageien möchten, sind Sie bei uns herzlich willkommen – hier finden Sie eine kleine Auswahl von Papageien, für die wir gute Plätze suchen.

Das bundeseinheitliche Tierschutzgesetz (in Kraft seit 1.1.2005)

Was Tierschützer jahrzehntelang gefordert haben, wurde am 1. Jänner 2005 Realität: ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz, das die bis dahin sehr unterschiedlichen Landesgesetze ablöst. Dieses Gesetz bringt in vielen – wenn auch nicht allen – Bereichen positive Veränderungen, die unserem Wissensstand und unseren moralischen Vorstellungen vom Umgang mit Tieren im 21. Jahrhundert Rechnung tragen.

Für Sittich- und Papageienbesitzer besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die 2. Tierhaltungsverordnung, die in Anlage 2 „Mindestanforderungen an die Haltung von Vögeln“ definiert.

Wir geben hier den Gesetzestext im Original wieder und schließen zum besseren Verständnis eine von uns erstellte Artenliste in tabellarischer Form an, in der die häufigsten gehaltenen Arten (nach dem deutschen Namen alphabetisch sortiert) mit ihren Ansprüchen an Platz und Mindesttemperatur im Schutzraum zu finden sind.

Quelle: Bundeskanzleramt RIS

 

BUNDESGESETZBLATTFÜR DIE REPUBLIK ÖSTERREICH

Jahrgang 2004 Ausgegeben am 17. Dezember 2004 Teil II
486. Verordnung: 2. Tierhaltungsverordnung

486. Verordnung der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen über die Haltung von Wirbeltieren, die nicht unter die 1. Tierhaltungsverordnung fallen, über Wildtiere, die besondere Anforderungen an die Haltung stellen und über Wildtierarten, deren Haltung aus Gründen des Tierschutzes verboten ist (2. Tierhaltungsverordnung)Auf Grund des § 24 Abs. 1 Z 1 und 2 sowie des § 25 Abs. 3 des Bundesgesetzes über den Schutz der Tiere (Tierschutzgesetz – TSchG), BGBl. I Nr. 118/2004 Art. 2, wird verordnet:

Inhaltsverzeichnis

§ 1: Geltungsbereich

§ 2: Allgemeine Anforderungen an die Tierhaltung

§ 3: Besondere Anforderungen an die Haltung von Säugetieren

§ 4: Besondere Anforderungen an die Haltung von Vögeln

§ 5: Besondere Anforderungen an die Haltung von Reptilien

§ 6: Besondere Anforderungen an die Haltung von Amphibien

§ 7: Besondere Anforderungen an die Haltung von Fischen

§ 8: Wildtiere mit besonderen Anforderungen an die Haltung

§ 9: Verbot der Haltung bestimmter Wildtiere

§ 10: Personenbezogene Bezeichnungen

§ 11: In-Kraft-Treten

(…)

 

Geltungsbereich und Zielsetzung

§ 1. (1) In der vorliegenden Verordnung werden Mindestanforderungen für Wirbeltiere, die zur Haltung in menschlicher Obhut geeignet sind, festgelegt sowie solche Wildtiere, die besondere Anforderungen an die Haltung stellen und solche Wildtierarten, deren Haltung aus Tierschutzgründen verboten ist, bezeichnet.

(2) Diese Verordnung gilt für die Haltung von Wirbeltieren, die nicht unter die 1. Tierhaltungsverordnung, BGBl. II Nr. 485/2004, fallen.

(3) Grundlegendes Ziel ist es, Tieren in Menschenobhut ein Maximum an artspezifischen Verhaltensweisen nicht nur zu ermöglichen, sondern ein Maximum an artspezifischen Verhaltensweisen auch gezielt zu fördern.

 

Allgemeine Anforderungen an die Tierhaltung

§ 2. (1) Bei der Haltung der in der Verordnung genannten Tiere ist eine Überforderung der artspezifisch unterschiedlich vorhandenen Fähigkeiten der Anpassung verboten. Folgenden Kriterien ist hiebei Rechnung zu tragen:

1. den artspezifischen und individuellen Fähigkeiten der Anpassung an äußere Bedingungen, und
2. dem jeweiligen artspezifischen Sozialgefüge.

(2) Jede Veränderung der Haltungsbedingungen eines Tieres in Menschenobhut ist zu vermeiden, wenn die Gefahr besteht, dass dem Tier Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden oder es in schwere Angst versetzt wird.

(3) Einflussnahmen beim Fang und bei Behandlungen sind fachgerecht durchzuführen und ohne Verzug abzuwickeln.

(4) Bei der Ausgestaltung eines Haltungssystems sind der Mindestraumbedarf des gehaltenen Tieres sowie die biologisch sinnvolle Anordnung des Inventars, der Strukturelemente und deren Reizspektren zu beachten.

(5) Die gehaltenen Tiere müssen sich in arttypischen Ruhephasen in geeignete Rückzugmöglichkeiten zurückziehen können und dürfen keiner Dauerbeleuchtung ausgesetzt sein. Bei dauerhafter Haltung unter Kunstlicht ist dafür zu sorgen, dass die tägliche Lichtzeit entsprechend der Bedingungen im natürlichen Lebensraum jahreszeitlich verändert wird.

(6) Die Bodenbeschaffenheit der Haltungseinrichtung muss dem artspezifischen Verhalten Rechnung tragen. Werden Tiere in Stallungen gehalten, müssen diese, sofern in dieser Verordnung nicht anders vorgesehen, über eine geeignete Einstreu verfügen. Gehegeabgrenzungen müssen so beschaffen sein, dass die Tiere sicher verwahrt sind und Schäden an den gehaltenen Tieren durch die Begrenzung oder durch andere Tiere verhindert werden.

(7) Werden Tiere in Außenanlagen gehalten, muss allen Tieren gleichzeitig ein geeigneter Schutz gegenüber Witterungseinflüssen zur Verfügung stehen, ferner ist in Außenanlagen ein Schutz vor Raubwild zu gewährleisten. Wird Tieren, für die gemäß dieser Verordnung Bestimmungen über die Ausgestaltung einer Außenanlage vorgesehen sind, keine Außenanlage angeboten, so muss die Fläche der bereit gestellten Innenanlage der Summe der Mindestflächen der in der Verordnung angegebenen Außen- und Innenanlage entsprechen.

(8) Die gehaltenen Tiere sind gemäß § 20 TSchG auf Krankheitsanzeichen und Verletzungen kontrollieren. Gegebenenfalls ist gemäß § 15 TSchG ein Tierarzt zu konsultieren.

(…)

Besondere Anforderungen an die Haltung von Vögeln

§ 4. (1) Für die Haltung von Vögeln gelten die in der Anlage 2 enthaltenen Mindestanforderungen sowie die folgenden Absätze.

(2) Den unterschiedlichen Lebensgewohnheiten und Bedürfnissen der Vögel, besonders dem Aggressionsverhalten mancher Arten sowie der Geschlechter in unterschiedlichen Lebensphasen, ist durch eine spezifische oder trennende Käfig-, Volieren- oder Gehegeausstattung Rechnung zu tragen.

(3) Ein geeigneter Schutz gegenüber allen Witterungseinflüssen muss allen Vögeln gleichzeitig zur Verfügung stehen.

(4) In Räumen ist für einen ausreichenden Tageslichteinfall oder ein flimmerfreies Kunstlicht entsprechend dem Lichtspektrum des natürlichen Sonnenlichtes zu sorgen. Die Beleuchtungsdauer richtet sich nach den spezifischen Ansprüchen der Vogelart und der Jahreszeit. Ist eine künstliche Beleuchtung erforderlich, muss sie zwischen acht Stunden (Minimum) und 14 Stunden (Maximum) pro Tag liegen. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist einzuhalten. Den artspezifischen Anforderungen an das Klima ist Rechnung zu tragen. In geschlossenen Räumen ist für ein adäquates, der jeweiligen Vogelart entsprechendes Raumklima zu sorgen.

(5) Jungvögel müssen so aufgezogen werden, dass sie artgeprägt sind. Handaufzuchten dürfen nur in begründeten Ausnahmefällen erfolgen. Künstliche Handaufzuchten aus kommerziellen Gründen sind verboten.

(6) Die dauerhafte Einschränkung der Flugfähigkeit durch operative Eingriffe ist verboten. Das Einschränken der Flugfähigkeit darf nur aus tier- oder artenschutzrelevanten Gründen durch regelmäßiges Kürzen der Schwungfedern der Handschwingen erfolgen.

(7) Das Futter muss den ernährungsphysiologischen Bedarf der Vögel in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien decken. Ferner muss auch die Darbietung des Futters dem artspezifischen Nahrungsaufnahmeverhalten entsprechen.

(8) Futter- und Wassergefäße sowie Badegelegenheiten sind so aufzustellen, dass die Verunreinigung durch Exkremente hintangehalten wird.

(…)

 

 

Sollten Sie die von Ihnen gehaltene Art hier trotzdem nicht finden, senden Sie uns bitte eine Email.

Zum besseren Verständnis von 2.2. „Spezielle Haltungsbedingungen“ in Anlage 2 haben wir in Tabelle 1 die Arten zu Gruppen zusammengefasst. Suchen Sie zuerst nach der von Ihnen gehaltenen Art in Tabelle 2 und finden Sie dann in Tabelle 1 die entsprechenden Mindestmaße für Voliere und Schutzraum.

Wichtig: Die angegebenen Körpermaße der einzelnen Arten/Gattungen sind als Gesamtlänge (= Länge von Kopf bis Schwanzspitze) des Vogels zu verstehen.

Tabelle 1:

Art – hier: zu Gruppen zusammengefasst.
Häufige Vertreter der einzelnen Gruppen siehe Tabelle 2.
Volierenmindestmaße für ein Paar

Länge x Breite x Höhe
in m

Grundfläche des Schutzraumes in m² x Höhe in m
Gruppe 1: Sittiche bis 30 cm der Gattungen Bolborhynchus, Brotogeris und Neophema. 2,0 x 1,5 x 2,0 1,0 x 1,0
Gruppe 2: alle anderen Sittiche 4,0 x 2,0 x 2,0 2,0 x 1,0
Gruppe 3: Kurzschwänzige Papageien: Arten der Gattungen Agapornis, Cyclopsitta, Forpus und Micropsitta bis 15 cm 0,85 x 0,85 x 1,8 0,8 x 0,8
Gruppe 4: Kurzschwänzige Papageien: Arten mit 15 bis 25cm Gesamtlänge 2,0 x 1,0 x 1,0 1,0 x 1,0
Gruppe 5: Kurzschwänzige Papageien: Arten mit 25 bis 40 cm Gesamtlänge 3,0 x 2,0 x 2,0 1,0 x 2,0
Gruppe 6: Kurzschwänzige Papageien: Arten über 40 cm Gesamtlänge 4,0 x 2,0 x 2,5 2,0 x 2,0
Gruppe 7: Aras: Arten bis 60 cm Gesamtlänge 4,0 x 2,0 x 3 1,0 x 2
Gruppe 8: Aras: Arten über 60 cm Gesamtlänge 6,0 x 2,5 x 3 2,0 x 2
Gruppe 9: Loris und andere nektartrinkende Arten: Arten bis 20 cm Gesamtlänge 1,5 x 1,0 x 1,0 1,0 (Höhe nicht angegeben).
Gruppe 10: Loris und andere nektartrinkende Arten: Arten über 20 cm Gesamtlänge 3,0 x 1,5 x 2,0 1,0 (Höhe nicht angegeben).

 

In der folgenden Tabelle finden Sie häufige Vertreter der einzelnen Gruppen mit Gruppenzugehörigkeit, Größe und Mindesttemperatur im Schutzraum.
Erklärung der Abkürzungen in der Spalte „Mindesttemperatur im Schutzraum“: „ff“ = frostfrei, „tr. WS“ = trockener Witterungsschutz erforderlich.

Tabelle 2:

Deutscher Name wissenschaftlicher Name

Größe (cm)

Mindesttemp. im
Schutzraum (°C)
Gruppenzugehörigkeit
Agaporniden, diverse Agapornis spp.

15

10 3
Alexandersittich, Großer Psittacula eupatria 5 2
Alexandersittich, Kleiner
(siehe Halsbandsittich)
Allfarblori (Breitbinden~) Trichoglossus haematodus

23-30

10 910
Amboina-Königssittich Alisterus amboinensis

35

5 2
Australischer Königssittich
(auch einfach: Königssittich)
Alisterus scapularis

42

ff 2
Barnardsittich Barnardius barnardi

35

ff 2
Bergsittich Polytelis anthopeplus

40

5 2
Blaustirnamazone Amazona aestiva

37

10 5
Bourkesittich Neophema bourkii

19

ff 1
Braunkopfpapagei Poicephalus cryptoxanthus

22

10 4
Braunohrsittich Pyrrhura frontalis

26

5 2
Chinasittich Psittacula derbyana

50

tr. WS 2
Doppelgelbkopfamazone Amazona o. oratrix

38

10 5
Dunkelroter Ara
(siehe Grünflügelara)
Edelpapagei
(siehe Halmahera–  bzw.
Neuguinea-Edelpapagei)
Elfenbeinsittich Aratinga canicularis

24

5 2
Erzlori Lorius domicella

28

10 10
Fächerpapagei Deroptyus a. accipitrinus

35

10
Feinsittich Neophema chrysostoma

21

ff 1
Felsensittich Cyanoliseus patagonus

45

tr. WS 2
Finschsittich Aratinga finschi

38

5 2
Gelbbrustara Ara ararauna

86

10 8
Gelbhaubenkakadu, Großer Cacatua galerita galerita

50

10, NZ 5 6
Gelbhaubenkakadu, Kleiner
(siehe Gelbwangenkakadu)
Gelbhaubenkakadu, Mittlerer Cacatua s. abbotti

40

10, NZ 5 5
Gelbkopfamazone Amazona o. belizensis

36

10 5
Gelbkopfamazone, Große Amazona o. magna

40

10 5
Gelbmantellori Lorius garrulus

30

10 10
Gelbnackenamazone Amazona o. auropalliata

38

10 5
Gelbscheitelamazone Amazona o. ochrocephala

36

10 5
Gelbwangenamazone Amazona a. autumnalis

34

10 5
Gelbwangenkakadu
(auch: Kleiner Gelbhaubenkakadu)
Cacatua s. sulphurea

33

10, NZ 5 5
Glanzflügelsittich Prosopeia splendens

42

5 2
Glanzsittich Neophema splendida

20

ff 1
Goffin-Kakadu Cacatua goffini

29

10, NZ 5 5
Goldbugpapagei Poicephalus meyeri

21

10 4
Goldnackenara Ara auricollis

38

10 7
Goldstirnsittich Aratinga aurea

26

5 2
Graupapagei Psittacus erithacus erithacus

33

10 5
Grünflügelara
(auch Dunkelroter Ara)
Ara chloroptera

90

10 8
Grünflügel-Königssittich Alisterus chloropterus

36

5 2
Grünwangenamazone Amazona viridigenalis

33

10 5
Grünwangen-Rotschwanzsittich Pyrrhura molinae

26

5 2
Grünzügelpapagei Pionites melanocephala

23

15 5
Guayaquilsittich Aratinga erythrogenys

33

5 2
Hahn’s Zwergara Diopsittaca nobilis (= Ara nobilis)

30

10 7
Halmahera-Edelpapagei Eclectus roratus vosmaeri

38

15 5
Halsbandsittich Psittacula krameri

40

tr. WS 2
Hellroter Ara Ara macao

85

10 8
Hyazinthara Anodorhynchus hyacinthinus

100

10 8
Jendaya-Sittich Aratinga jandaya

30

5 2
Kap-Papagei Poicephalus robustus

33

10 5
Kongopapagei Poicephalus gulielmi

28

10 5
Königssittich
(siehe Australischer Königssittich)
Kuba-Amazone Amazona leucocephala

32

10 5
Maximilianpapagei Pionus maximiliani

29

10 5
Meyer’s Papagei Poicephalus meyeri

21

10 4
Mohrenkopfpapagei Poicephalus senegalus

23

10 4
Molukkenkakadu Cacatua moluccensis

55

10, NZ 5 6
Mönchssittich Myiopsitta monachus

30

tr. WS 2
Mülleramazone Amazona farinosa

38

10 5
Nacktaugenkakadu Cacatua pastinator

40

10, NZ 5 5
Nandaysittich Nandayus nenday

30

ff 2
Neuguinea-Edelpapagei Eclectus roratus pectoralis

37

15 5
Orangehaubenkakadu Cacatua s. citrinocristata

38

10, NZ 5 5
Palmkakadu Probosciger aterrimus

55-70

10 6
Papua-Lori Charmosyna papou

bis 42

10 10
Pavuasittich Aratinga leucophtalma

32

5 2
Pennantsittich Platycercus elegans

36

ff 2
Pfirsichköpfchen
(siehe: Agaporniden)
Agapornis fischeri 3
Pflaumenkopfsittich Psittacula cyanocephala

33

5 2
Princess of Wales-Sittich Polytelis alexandrae

40

ff 2
Rosakakadu Eolophus roseicapillus

35

10 5
Rosellasittich Platycercus eximius

30

ff 2
Rosenbrustbartsittich Psittacula alexandri

33

5 2
Rosenköpfchen
(siehe: Agaporniden)
Agapornis roseicollis 3
Rostkappenpapagei Pionites leucogaster

23

15 5
Rotbauchara Ara manilata

48

10 7
Rotbugara Ara severa

46

10 7
Rotflügelsittich Aprosmictus erithropterus

32

ff 2
Rotkappensittich Purpureicephalus spurius

36

5 2
Rotlori Eos bornea

30

10 10
Rotmaskensittich Aratinga mitrata

38

5 2
Rotrückenara Ara maracana

43

10 7
Rotstirnamazone
(siehe Gelbwangenamazone)
Salomonenkakadu Cacatua ducorpsii

31

10, NZ 5 5
Schildsittich Polytelis swainsonii

40

5 2
Schmucksittich Neophema elegans

22

ff 1
Schönlori Charmosyna placentis

17

10 9
Schönsittich Neophema pulchella

20

ff 1
Schwarzköpfchen
(siehe: Agaporniden)
Agapornis personata 3
Schwarzohrpapagei Pionus menstruus

28

10 5
Singsittich Psephotus haematonotus

27

ff 2
Sonnensittich Aratinga auricapilla solstitialis

30

5 2
Sperlingspapageien Forpus spp.

13

15 3
Springsittich Cyanoramphus auriceps

23

ff 2
Stanleysittich Platycercus icterotis

26

ff 2
Strichellori Eos reticulata

31

10 10
Strohsittich Platycercus flaveolus

33

ff 2
Timneh-Graupapagei Psittacus erithacus timneh

30

10 5
Veilchen-Lori Psitteuteles goldiei

19

10 9
Venezuela-Amazone Amazona amazonica

31

10 5
Weißhaubenkakadu Cacatua alba

40-45

10, NZ 5 56
Weißkopfpapagei Pionus senilis

24

10 5
Weißstirnamazone Amazona albifrons

26

10 5
Ziegensittich Cyanoramphus novaezelandiae

27

ff 2

 

freundlicherweise zur Verfügung gestellt von www.der-beo.de

„Asia-Bällchen“

Die Mischung besteht zu gleichen Teilen aus: Beo-Pellets, Lorifutter, Reis und Tapioka-Sago. Alle Zutaten werden zunächst fein gemahlen und anschließend mit warmem Wasser vermengt (pro El. Mischung etwa 2 El. Wasser). Nach ca. 15 Minuten hat die Masse etwa das 3-Fache an Volumen angenommen. Daraus können dann kleine Kugeln geformt werden, indem z. B. erst ein Strang mit der Hand ausgerollt wird, der dann mit einem Messer in kleinere Teile geschnitten werden kann. Diese Mischung ist auch gut geeignet, um Medikamente einzubringen. So hat man eine gute Kontrolle darüber, dass das Medikament in ausreichender Menge in den Körper des Beos gelangt.

„Karotten-Apfel-Mix“

Zutaten: Beaphar Weichfutter, Witte Molen Weichfutter (jeweils grob gemahlen), Karotte und Apfel (geraspelt) und zerdrückte Kartoffel (gekocht). Mischungsverhältnis: ca. 3 El. Beaphar, 3 El. Witte Molen, 1 kleiner Apfel, 1 mittelgroße Kartoffel und 1 mittelgroße Karotte.

„Mediterraner Beo-Brei“

Zutaten: Möhren, Reisflocken, Sago, Hefeflocken, Salatgurke, Quark, Olivenöl, evtl. gemahlene Beo-Pellets zum Andicken. Möhre (klein gewürfelt) mit Sago und Reisflocken bei mittlerer Hitze 5 Min. kochen, in ein Sieb geben und mit kaltem Wasser abspülen. Etwas Olivenöl, Quark, Hefeflocken, Salatgurke (gewürfelt) dazugeben und mit einen Passierstab alles zu einem Brei verarbeiten. Wenn zu flüssig, etwas gemahlene Beo-Pellets dazugeben.

„Blütenpollen auf Waldhonig“

Zutaten: Witte Molen- und Beaphar- Weichfutter, Blütenpollen, Topfen, Wasser und etwas Waldhonig. Weichfutter mahlen und mit den anderen Zutaten mit einer Gabel zu einer bröckeligen Masse vermischen.

„Deftiger Hüttenzauber“

Zutaten: Grüne Salatblätter, Reis und Kartoffel gekocht, Zwieback,Banane, Lindenblütenhonig und Hüttenkäse. Zwieback zerbröseln und mit den klein geschnittenen Salatblättern mahlen. Die restlichen Zutaten dazugeben und weiter mit der Gabel bearbeiten, bis eine bröckelige Masse entsteht.

„Salatvariation“

Zutaten: Eisbergsalat in kleine Streifen geschnitten, Salatgurke grob geraspelt, Weichfutter, Lorifutter und etwas Traubenzucker.

„Gemüse süß sauer“

Bestehend aus Tomate gewürfelt, Salatgurke grob geraspelt, Knoblauch klein gehackt, Mango gewürfelt, Trauben geviertelt und etwas Hefeflocken.

„Fruchtige Topfenbällchen“

Magertopfen oder Fruchtjoghurt (Diätvariante) mit geraspelten Äpfeln, geviertelten Weintrauben, Bananen, Haferflocken und Beopellets ca. zu gleichen Teilen mischen, bis die Masse in etwa die Konsistenz von Semmelknödeln hat, mit einem Teelöffel kleine Bällchen formen.

Einige Tipps von Frau Fischer:

  • Bananen würde ich nur reichen, wenn das Futter entweder mehrmals täglich gewechselt wird oder die Temperatur nicht über 20 Grad steigt, sie verderben sonst recht schnell.
  • Ganz wichtig: Bitte achten Sie bei Beo-Pellets sowie bei Obst- und Gemüsesorten immer auf einen niedrigen Eisengehalt!
  • Zusätzlich zum Hauptfutter sollten immer einige Obstsorten vorhanden sein, die gern genommen werden. Dazu gehören alle roten Beeren, Äpfel und Weintrauben.
  • Zwischendurch kann man auch Mehlwürmer füttern, von Heimchen würde ich, zumindest wenn man den Vogel in der Wohnung hält, abraten, weil die Tierchen bald überall sind, nur nicht „im“ Vogel.

Wieviel – wovon – für wen – und warum überhaupt? Welcher Vogelbesitzer hat sich diese Fragen noch nicht gestellt? Zuerst erscheint alles ganz einfach: rechts die Körner, links das Wasser – Vitaminzusatz nicht vergessen! Doch nach ein paar Jahren ist der Vogel plötzlich krank, hat stumpfes Gefieder, fällt von der Stange, atmet schwer. Warum bloß? Man hat doch auf alles geachtet? Scheinbar doch nicht, stellt dann der Tierarzt fest – Vitamin- und Mineralstoffmangel sind häufige Diagnosen.

Vitamine und Mineralstoffe haben uns schon immer Rätsel aufgegeben. Schon bei der Berechnung des Vitamin C Bedarfs des Menschen scheiden sich die Geister; die empfohlenen Werte differieren um ein Vielfaches. Wie soll man sich dann erst beim Vogel auskennen? In der Tat sind die Kenntnisse über den Vitaminbedarf der Vögel in Menschenobhut spärlich. Es ist allerdings bekannt, dass unsere Papageien und andere exotische Vögel einen hohen Vitaminbedarf haben. Die Erklärung ist einfach: Vögel haben eine hohe Stoffwechselrate, die Nahrung passiert den Magen-Darm-Kanal relativ schnell, es bleibt praktisch „keine Zeit“, Vitamine mikrobiell zu bilden.

Was sind Vitamine eigentlich?

Vitamine sind organische Verbindungen, die in sehr kleinen Mengen lebensnotwendig sind. Nach ihrer Lösbarkeit teilt man sie in fettlösliche – A, D, E und K – und wasserlösliche – B-Komplex und C) ein. Jedes Vitamin hat seine spezielle Aufgabe im Organismus. Die Unterversorgung bzw. das Fehlen (Avitaminose), aber auch die Überversorgung führen zwangsläufig zu Problemen.

Kann man Vitamine überdosieren?

Sogenannte Hypervitaminosen durch zu hohe Vitamingaben sind prinzipiell möglich (v.a. bei Vitamin D, seltener bei Vitamin A und E), gehören jedoch zu den sehr seltenen Diagnosen. Wenn der Vogelhalter übermäßigen Geschlechtstrieb oder gesteigerte Aggressivität feststellt, ist diese Möglichkeit einzukalkulieren.

Vitaminmangel häufig

Die Unterversorgung, also Hypovitaminose, und deren vielfältige Folgen, ist jedoch ein häufiges Krankheitsbild bei Vögeln in Menschenobhut. Wie schon erwähnt, ist es kaum möglich, den speziellen Bedarf eines bestimmten Vogels zu berechnen, denn es gibt nicht nur artspezifische, sondern auch individuelle Unterschiede. Als Grundvoraussetzung gilt wie immer eine möglichst abwechslungsreiche Ernährung mit einer großen Bandbreite an Obst und Gemüse sowie Grünfutter wie z.B. Löwenzahn, Vogelmiere, Brennessel, Blatt- und Blütenknospen von z.B. Weiß- und Schwarzdorn, Holunder, Heidelbeere und Obstbäumen. Auch ungezuckerte Obst- und Gemüsesäfte sind wichtige Vitaminquellen.

In folgenden Situationen ist die zusätzliche Gabe von Vitaminpräparaten notwendig:

  • Stress, z.B. Platzwechsel, Transport, Änderung der Haltungssituation, Wechsel der Bezugsperson
  • Krankheit und Parasitenbefall
  • Hitze und Kälte
  • während der Mauser
  • zur Brutzeit
  • Vögel, die von sich aus eher zu einer einseitigen Ernährung neigen und viele natürliche Vitaminträger ablehnen.

Auf der Suche nach geeigneten Präparaten sind wir auf die Produkte der Firma cdVet Naturprodukte gestoßen. In Zusammenarbeit mit anerkannten Naturheilpraktikern erzeugt diese Firma Nahrungsergänzungs-, Pflege und Parasitenabwehrmittel, die ohne künstliche Konservierungsmittel auskommen und wirkstoffschonend verarbeitet wurden.

Synthetische Vitamine oft problematisch

Im Vogelbereich werden meist Vitamin- und Mineralpräparate angeboten, die synthetische Vitamine und Mineralien enthalten. Diese werden als „Zusatzstoffe“ deklariert. Besonders Vitamin E und auch andere, insbesondere fettlösliche Vitamine, sowie Selen können den Körper jedoch auch belasten. Diese Stoffe werden vom Körper zwar aufgenommen, aber nicht so einfach in den Stoffwechsel eingebaut, wie natürliche Vitamine und natürlich vorverdaute Mineralien, wie z.B. jene, die in hochwertigen Algen enthalten sind (z.B. „Micromineral“).

Ein weiterer Bestandteil der Nahrung, der oft unterschätzt wird, sind die essentiellen Fettsäuren, die optimal tropfenweise mit cdVet Nachtkerzenöl zugegeben werden können. Dieses ist besonders dann wichtig, wenn nicht hochwertige und nicht passende Körner gefüttert worden sind.

Mauser ist keine Krankheit – Stichwort „Mauser-Tropfen“ 

Die Mauser, also der Gefiederwechsel, ist ein notwendiger und natürlicher Vorgang im Leben des Vogels. Wie schon erwähnt, hat der Vogel in dieser Zeit einen etwas erhöhten Vitamin- sowie Schlafbedarf, trotzdem muss mit der zusätzlichen Gabe von Vitaminen sorgfältig umgegangen werden. Leider sind die meisten, im Handel erhältlichen Tropfen, synthetisch und wirken über extrem hohe Gaben an chemischen Vitaminen. Auftretende Mauserprobleme (schlecht nachwachsende Federn, Farbveränderungen, kahle Stellen, etc.) sind jedoch nicht immer auf Vitaminmangel, sondern oft auf Darm- bzw. Stoffwechselprobleme zurückzuführen.

Im Darm sind oft Mikroorganismen (z.B. Pilze, Bakterien, Endoparasiten), die dem Körper „das Beste wegfressen“ und zugleich durch Stoffwechselgifte den Organismus belasten. Auf den ersten Blick hilft da sicherlich eine „Vitaminbombe“ – die Ursache wird jedoch nicht behoben, sondern der Körper noch zusätzlich mit Chemie belastet. Natürlich wertvoll kann hier mit „darmVital“ der Darm gereinigt, mit „birdVital“ der Stoffwechsel unterstützt und mit „Micromineral“ die Spurennährstoffversorgung und B-Vitamin-Versorgung abgedeckt werden.

Schnauft Ihr Papagei, wenn er kurze Strecken geflogen ist? Landet er auf dem Boden oder geht er gar nicht mehr aus dem Käfig? Haben Sie das Gefühl, Ihr Vogel sei „faul“ geworden, wirke aber sonst gesund?

Wenn ja, gehört vielleicht auch Ihr Sittich oder Papagei zu der immer größer werdenden Gruppe der übergewichtigen Stubenvögel.

Cholesterin – auch für Papageien ein Thema

Die Folgen unserer Wohlstandsgesellschaft machen auch vor unseren Haustieren nicht halt. Doch während bei Hunden und Katzen die Fettbäuche leicht sichtbar sind, verhält es sich beim Vogel wieder einmal etwas anders, wodurch Übergewicht oft erst sehr spät erkannt wird. Dann kann es für manche schon zu spät sein. Wenn die Organe bereits in Fett eingebettet sind, sinkt die Lebenserwartung drastisch. Die Folgen hoher Cholesterinwerte und der so genannten Fettleber zählen mittlerweile zu den häufigen Todesursachen.

Besonders betroffene Arten

Wellensittiche und Amazonen gelten als besonders gefährdet, ebenso Rosakakadus, Gelbbrustaras und Edelpapageien. In Australien haben frei fliegende Wellensittiche einen Depotfettanteil von nur 4 % – in Gefangenschaft kann dies auf 25 % und mehr steigen. Kein Wunder, wenn sie Fettgeschwülste, sogenannte Lipome, entwickeln und schon in jungen Jahren „von der Stange kippen“.

„Mein Coco ist so brav. Er nagt nicht, er macht nichts kaputt (denn er fliegt nicht herum) und er schreit auch nicht. Er will gar nicht aus seinem Käfig heraus. Aber
er ist gesund und glücklich, denn er frisst den ganzen Tag und rupft nicht.“

Nur zu oft beschreiben Papageienbesitzer ihre Lieblinge so – ein Trugschluss, wie sich später meist herausstellt. Denn diese Cocos sind oft durch ihr Übergewicht träge und still geworden. Gesunde Papageien sind lebhaft (auch ältere Tiere, zumindest zeitweise), sie spielen, nagen, fliegen, klettern und beschäftigen sich mit Artgenossen (falls vorhanden).

Untätigkeit ist also immer ein Alarmzeichen, auch wenn keine organische Krankheit vorliegt.

Fettgeschwülste tastbar

Wem das Verhalten nicht Beweis genug ist, der kann sich die Bestätigung durch Abwiegen sowie Abtasten von Brust und Bauch holen, wobei zur Sicherheit (und richtigen Behandlung) ein Tierarzt zu Rate gezogen werden sollte. Fettanlagerungen fühlen sich weicher an als normale Brustmuskulatur. Manchmal ist der Brustbeinkamm kaum mehr zu spüren. Mitunter sieht man das Fett gelblich durch die Haut schimmern. In manchen Fällen werden Lipome vom Tierarzt sogar operiert.

Das „Normalgewicht“ einer Art zum Vergleich anzugeben ist schwierig, da es oft große individuelle Schwankungen gibt. Besonders Arten, die ein großes Verbreitungsgebiet
haben, so wie z. B. der Graupapagei, variieren enorm in Größe und Gewicht. Es macht also nur Sinn, das eigene Tier auf Übergewichtigkeit zu untersuchen und dann entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Zahme Vögel sollte man überhaupt regelmäßig wiegen, denn Gewichtsveränderungen können ein Hinweis für Krankheiten sein.

Diät und Bewegung helfen 

Die Therapie ist bei allen Lebewesen gleichartig: Diät und Bewegung, wobei nicht unbedingt weniger, aber jedenfalls anders gegessen werden muss. Alte Essgewohnheiten, wie der Verzehr von Schokolade, fetten Nüssen und Saaten, Schlagobers, Wurst und Käse sind sofort einzustellen.

Fettarme Nahrung, wie Obst, Gemüse, Reis, Hülsenfrüchte und Pellets haben jetzt Vorrang und werden gezielt gefüttert. Denn die – bisher mit Körnermischungen angefüllten – Futternäpfe sind ein Hauptgrund für die Verfettung. Wohl jeder Vogelbesitzer hat schon beobachtet, was passiert, wenn der Vogel mehr Futter zur Verfügung hat, als sein Körper benötigt: Er reagiert wie wir Menschen und sucht sich die am besten schmeckenden Körner heraus. Leider sind dies in der Regel die fettesten – also z. B. Sonnenblumenkerne, Kardisaat und Hanf (sowie die wegen ihrer Schimmelpilzbelastung ohnehin abzulehnenden Erdnüsse).

Damit ist nicht nur Verfettung, sondern auch eine einseitige Ernährung vorprogrammiert, die zwangsläufig zu Vitamin- und Mineralstoffmangel führt.

Besser langsam als gar nicht!

Bei sehr konservativen Körnerfressern ist eine radikale Umstellung nicht ratsam, da manche Vögel vor dem gesunden „Fitnessteller“ verhungern würden. Oft werden solche Radikalkuren auch schon am zweiten Tag vom Tierbesitzer abgebrochen, weil dieser dem psychischen Druck nicht standhält. Darauf folgt meist die Resignation und das Weiterführen alter Gewohnheiten, nach dem Motto: „Jetzt hat er’s 20 Jahre überlebt, dann kann’s ja nicht so schlecht sein.“ Diese Vögel überleben jedoch meist die folgenden zwei Jahre nicht. Sinnvoller ist daher eine schrittweise, aber konsequente Umstellung:

  • genau berechnete Nahrungsmengen
  • Verlagerung von fettreichen Saaten auf fettarme
  • schrittweise Umstellung von Körnern auf Pellets
  • vor der Nachtruhe Futterschüsseln aus der Voliere entfernen
  • morgens bei der ersten Fütterung nur „erlaubte“ Nahrungsmittel, also Obst, Gemüse, Pellets
  • erst abends „zur Belohnung“ wenige Körner
  • Schluss mit Schokolade, Wurst und Co.
  • zuckerhältige Knabberstangen und Snacks meiden
  • frische Äste zum Knabbern reichen
  • Bewegung und Beschäftigung!

„Fatburning“ für Papageien?

Ja, warum nicht? Das Fett muss abgebaut, Muskeln sollen aufgebaut werden. Dazu sollte die gesamte Haltungssituation einer Revision unterzogen werden. Zu kleine Käfige sollten durch geräumige Volieren ersetzt werden. Doch Größe ist nicht alles – wichtig sind auch Strukturen, die den Vogel zum Klettern und Spielen anregen. Weg mit den alten Sitzästen (vielleicht gar aus Plastik?), her mit frischen Naturästen, die zum Nagen locken! Mehrere Futterstellen in größerer Entfernung zueinander anbringen, ev. auch außerhalb des Käfigs. Spielsachen regelmäßig wechseln. Mit zahmen Papageien kann man regelrecht ein Flugtraining beginnen (dicke Matte zum Schutz auflegen). Achtung: Muskelkater nicht ausgeschlossen!


Vollgefüllte Schüsseln führen zu einseitiger Ernährung. Es gilt: Weniger ist mehr!

Wenn die Lebensgeister wieder im Vogel erwachen und er kurze Strecken freiwillig fliegt, ist schon ein großer Schritt getan. Doch bis dahin ist es oft ein langer Weg. Jeder Mensch, der mit seinem Gewicht kämpft, weiß, dass zu einer dauerhaften Gewichtsreduktion viel Ausdauer und Konsequenz gehört. Da wir selbst unsere Vögel in die missliche Lage der Übergewichtigkeit gebracht haben, liegt es auch hier wieder an uns, die notwendige Geduld aufzubringen.

Was sind Pellets und wie bringt man Papageien und Sittiche dazu, sie zu fressen?

Pellets sind extrudierte Futtermittel. Als Rohstoffe dienen Getreide, Hülsenfrüchte, Ölsaaten und Nüsse, die vermahlen und zu einem einheitlichen Brei vermengt werden. Durch Hitzeeinwirkung quillt die vorhandene Stärke und der Brei verkleistert; dann können verschiedene Formen gepresst werden. Durch den Herstellungsprozess gehen natürlich viele Vitamine und essentielle Aminosäuren verloren, die nachträglich wieder zugeführt werden müssen.

Pellets sind von Beginn an heiß diskutierte Futtermittel, da sie einerseits alle notwendigen Inhaltsstoffe für eine gesunde Ernährung bieten, andererseits aber kein ursprünglich natürliches Futter darstellen, also jenes, das Papageien auch in der Natur vorfinden würden. Daher sind die Exoten auch nicht übermäßig begeistert, wenn sie plötzlich Pellets statt Körnern in ihren Näpfen vorfinden. Die aussschließliche Pelletfütterung (also ohne zusätzliches Obst, Gemüse, etc.) kann zu krankhaften Veränderungen der Verdauungsorgane führen und ist daher abzulehnen. Dies gilt jedoch für jedes Futtermittel, wenn es als „Alleinfuttermittel“ verstanden wird. Einseitigkeit führt immer zu Problemen.

Aufgrund unserer Erfahrungen mit Papageien und ihren gesundheitlichen Problemen hat die Verfütterung von Pellets sehr wohl ihre Berechtigung, ganz besonders dann, wenn bereits Gesundheitsschäden durch falsche, verpilzte oder zu fettreiche Ernährung aufgetreten sind.

Grünwangenamazone „Burli“ war übergewichtig und lethargisch, als sie zu uns kam. Erst nach zwei Jahren hatte sie ihre natürliche Aktivität und ihr Normalgewicht wieder erlangt. Heute ist sie ein gesunder Vogel, der mit den anderen gut mithalten kann.

Dieser Futterplan wurde uns freundlicherweise von Herrn Mayerhofer aus Wien zur Verfügung gestellt, da er bei seinen Blaustirnamazonen damit gute Erfahrung gemacht hat.

Morgenfütterung für eine Woche:

Montag: „Buntes Frühlingsrisotto“ Zucchini, Jungzwiebel, Mangold, Schnittlauch, Paprika (mit Kernen!), alles klein geschnitten und mit gekochtem Reis vermengt.

Dienstag: „Gesunde Hülsenfrüchte“ Zuckererbsen oder gekochte Mungobohnen*, weisse oder schwarze Bohnen*.

Mittwoch: „Apfel pikant“: Geriebene Karotten und Äpfel, klein geschnittener Mangold, Schnittlauch oder eventuell Fenchel, Mangomus*, Reis.

Donnerstag: „Beerenfreuden“ Ebereschen- gemischt mit Weissdornbeeren oder Hagebutten.

Freitag: „Hot Pasta“ gekochte, zerkleinerte Teigwaren, klein geschnittener Schnittlauch, Paprikakerne, gewürzt mit Curry oder Chilli, eventuell Brokkoli.

Samstag: „Reisfleisch Krummschnabelart“ Reis, gekochtes, zerkleinertes Hühnerfleisch oder Fisch, klein geschnittener Schnittlauch, Mangold, eine zerdrückte Knoblauchzehe.

Sonntag: „Fitnessteller“ Reis, hartgekochtes, zerkleinertes Eiweiss, klein geschnittene Jungzwiebel, Schnittlauch, Karottengrün.

Mittagessen für jeden Tag:

Täglich frisches Obst: Apfelstücke, Weintrauben, Kumquats oder anderes.

Abendessen täglich:

Um ca. 17 Uhr gebe ich Pellets und Hagebutten.

Einmal in der Woche bekommen meine Amazonen ein kleines Stück milden Käse. Einmal im Monat gibt es am Morgen Buchweizen* (10 Min. gekocht) oder ausgelösten Mais (saisonal).

* Diese Leckereien gibts bei: Tierisch gute Sachen